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Die „Re-issues“ des Corgi Model Club
Einleitung

      Im Katalog 1966 (Abb. oben) wurde ein Modell eines VW 1200 in der Ausführung „East African Safari Rally“ angekündigt. Das Modell hatte die 1965 mit dem → Austin A60 Fahrschulwagen eingeführte Lenkung (1); hier wurde zur Steuerung ein auf dem Dach montiertes Reserverad verwendet. Dieser VW kam in einer schön gestalteten Packung, die auch noch ein attackierendes Nashorn enthielt. Abweichend von der Katalogabbildung war der Rallye-Käfer rot, nicht grün.

      Wir machen einen grossen Zeitsprung in das Jahr 2023: Die Abbildung links zeigt einen Ausschnitt aus meinem Ebay-Account. Da ist das Modell wieder, in zwei Versionen, auf den ersten Blick identisch, aber mit einem Preisunterschied um das Achteinhalbfache. Damit sind wir beim Thema dieser Sektion: £525.00 ist der Preis für ein Original, £60.00 zahlen Sie für die Replika („Re-issue“).

      Der Begriff „Replika“ ist eher negativ konnotiert, er klingt ein bisschen nach „Wollen, aber nicht Können“. Der Duden gibt als Bedeutung „[minderwertige] Nachbildung“ an. Der Corgi Model Club hat sich für das elegantere „Re-issue“, also „Neuausgabe“ oder „Neuauflage“, entschieden. Replikas (um einmal bei diesem Begriff zu bleiben) sind allerdings in der Autowelt – ich rede hier vom Massstab 1:1 – keineswegs ungewöhnlich: Es gibt Nachbauten der AC Cobra, und bekannt ist der Ferrari 365 GTS/4 Daytona (kurz bekannt als „Daytona Spider“) aus der Fernsehserie → Miami Vice, der kein Ferrari, sondern ein Nachbau auf Corvette-Basis war.
      Wenn also sogar Replikas „richtiger“ Autos existieren, warum sollte man dann nicht Modellautos nachbauen?

      Gründe, sich für eine solche Corgi Re-issue zu entscheiden, gibt es durchaus:

      Es ist also eine Sache des persönlichen Geschmacks und der individuellen Möglichkeiten; gute und böse Modelle gibt es nicht, und wer eine Sammlung mit den Modellen des Corgi Model Club aufbaut, kann genausoviel Freude daran haben wie jemand, der einen vierstelligen £-Betrag für ein Batmobil bezahlt.
      Ich bin allerdings jemand, bei dem diese emotionale Beziehung zu den Klassikern der sechziger Jahre in sehr hohem Mass besteht, letztlich sogar der Auslöser für den Aufbau meiner kleinen Sammlung war. So gelungen die Neuauflagen auch sein mögen, es fehlt ihnen das Flair der Modelle meiner Kindheit, und dann sind bestimmte Dinge einfach störend:

      So etwas wie das „Designed in Great Britain“ auf der Schachtel, aber „Made in China“ auf dem Modell, kennt man von Mobiltelefonen einer bekannten US-amerikanischen Firma. Ich habe schon genug Dinge aus China im Haus; bei Corgi-Modellen brauche ich das nicht auch noch.
      Die Schachteln mussten natürlich an die heutigen Sicherheitsrichtlinien angepasst werden.
      (Die Abbildungen stammen von der Replika des Buick Riviera, Nr. 245.)


Fussnoten:

  1. Bei Corgi dachte man immer schon an die Exportmärkte, vor allem natürlich Kontinentaleuropa und die USA. Dieser Fahrschulwagen war in zwei Versionen lieferbar: Für Länder mit Linksverkehr mit Steuerrad rechts (Nr. 236), für die Länder mit Rechtsverkehr mit links angebrachtem Steuerrad (Nr. 255). Auf die Funktion hatte das keine Auswirkung, aber der Autofahrer-Nachwuchs konnte sich natürlich besser mit dem Modell identifizieren, das so auch in der Familiengarage stand. (Den oben gezeigten Rallye-Käfer gab es übrigens auch mit Rechts- und Links-Steuerung, die aber beide unter derselben Nummer verkauft wurden.)

Literatur/Links:


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Copyright © 2023 und verantwortlich für den Inhalt:

Erste Veröffentlichung am 2. Mai 2023, letzte Bearbeitung am 31. Mai 2023.


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