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Allgemeine Themen
Corgi-Terminologie

      Bei der Beschäftigung mit Corgi Toys begegnen Ihnen in der Beschreibung von Auktionslosen, in Händlerangeboten, auf Websites und in Veröffentlichungen gelegentlich spezielle Begriffe, die Sie vielleicht nicht spontan einordnen können. Sie wundern sich möglicherweise auch darüber, dass Sie Schachteln für das Modell des Jaguar 2.4 Litre mit den Nummern 208, 208M und 208S finden.
      Hier finden Sie eine Zusammenstellung Corgi-spezifischer Begriffe und Erklärungen zum Nummernsystem, die für Modelle und Zubehör in der Ära bis 1970 gilt.

 
By Repeated/Special Request

      Erstmals findet man dieses Insert auf der Schachtel des Heinkel „Bubble Car“ (No. 233), das im Januar 1962 erschien. Man findet es auch immer wieder einmal bei späteren Fahrzeugen. Hintergründe sind nicht bekannt; auch van Cleemput schreibt, dass er nicht wisse, wessen Request Anlass für die Ausgabe des jeweiligen Modells gewesen sein soll.
      Abb: „By Repeated Requests“ auf der Schachtel des Mercedes 600 Pullman.

 
Glidamatic

      Corgis Technik der gefederten Achsen bekam diesen Namen, der sich auch in Katalogen und auf Schachteln findet. Oft wird auch nur die allgemeine Bezeichnung spring suspension („gefederte Aufhängung“) verwendet. Die Einführung war damals revolutionär und eines der vielen Corgi firsts.

 
Golden Jacks („Goldene Wagenheber“)

      Im Katalog 1969 wurde diese Neuerung vorgestellt, die gleich in sieben Modelle eingebaut werden sollte – teils auf Basis bestehender Modelle (dann mit neuer Nummer), teils als komplette Neukonstruktion. Wegen der ab 1970 zunehmenden Umstellung auf Whizzwheels verschwand diese Technik sehr schnell wieder; einige Modelle (Pontiac Firebird, Lamborgini Miura) erschienen gar nicht, wie geplant, mit Golden Jacks, sondern gleich mit Whizzwheels.
      Die Technik war vielleicht auch zu aufwändig; für diese sieben angekündigten Modelle waren fünf verschiedene Räder geplant, die alle (wegen der hohen Verlustrate im Spielbetrieb) in 12er-Packungen als Ersatzteile vorgehalten werden mussten. Details finden Sie auf einer eigenen Seite zum Thema.

 
Jewelled headlights

Begriffsklärung
Im britischen Englisch wird mehrheitlich „jewelled“ geschrieben, im amerikanischen Englisch „jeweled“.

      Die funkelnden Strasssteine als Scheinwerfer gab es erstmals im Bentley Continental (No. 224) im April 1961; sie waren eine von mehreren mit diesem Modell eingeführten Innovationen (s. „Self-centring steering“). Bei diesem Bentley wurden auch die Rücklichter als kleine „Rubine“ ausgeführt. Eine englische Firma (Rhinestone Enterprises Ltd in Birmingham) lieferte die Steine, die in Streifen oder Platten eingelassen bei Corgi angeliefert wurden (Abbildung bei van Cleemput). Es gab sie später noch in etlichen Modellen als Scheinwerfer oder, bei den Fahrzeugen des Gift Set No. 38 „Rally Monte Carlo“, als Nebellampen.
      Da diese Scheinwerfer zwar nett anzusehen waren, aber nicht unbedingt vorbildgetreu wirkten, fand und findet dieses Konzept nicht nur Zustimmung. Manzke schreibt „Jeweled headlights would, unfortunately, become popular for a time and appear on many more models“.

 
Mechanical

      In der frühen Zeit gab es Corgi-Modelle in einer Normalausführung und in einer Version mit Schwungradantrieb (in den Katalogen ball-pivot mechanism). Da diese Technik schlechtere Laufeigenschaften beim „Schiebebetrieb“ bedeutete und die Modelle teurer als die herkömmlichen Versionen waren, wurden die Mechanicals schon sehr früh eingestellt. Die Modelle hatten zur Unterscheidung von den konventionellen Ausführungen ein „M“ nach der Nummer.

 
Nummernsystem

      Schaut man sich die frühen Prospekte und Kataloge aus den 1950er Jahren an, wird ein Schema in der Nummerierung erkennbar, das aber schon in den frühen 1960ern durchbrochen wurde: Nummern der 100-Gruppe Rennwagen, 200 Limousinen, 300 Sportwagen, 400 Lieferwagen/Lastwagen.
      Es etablierte sich bis 1970 folgendes Schema:

      Ein „M“ nach der Nummer bezeichnete, wie oben erwähnt, die Versionen mit Schwungradantrieb, ein „S“ wurde an die Nummer angehängt, wenn ein Modell während der laufenden Produktion auf Federung umgestellt wurde. Der eingangs erwähnte Jaguar kommt in allen drei Versionen vor.
      Sehr selten sind Nummern mit „A“ am Ende, die überarbeitete Versionen bezeichnen, bei denen die Änderungen aber nicht so weit gingen, dass sie eine neue Nummer gerechtfertigt hätten (wie etwa bei den beiden Varianten des Mercedes 220 SE Coupé mit den Nummern 230 und 253). Eine solche „A“-Variante gab es z. B. beim Lotus Eleven (151 und 151A).

 
Plinth

      Wörtlich „Sockel“ (im Deutschen gibt es den Begriff „→ Plinthe“ in der Architektur). Bezeichnet den Einsatz am Boden von Corgi-Schachteln mit Aussparungen für die Räder des Fahrzeugs und eventuell vorhandene Figuren, oft nach hinten fortgesetzt mit Aspekt eines kleinen Dioramas (z. B. beim VW 1200 Safari-Rally, No. 256 oder beim Ford Consul Cortina Estate, No. 440). Der Zustand des Plinth geht, wie derjenige der Schachtel, in die Bewertung des Erhaltungsgrades ein.
      Abb: Plinth des Aston Martin DB5 No. 261 mit seitlichen wing flaps.

 
Self-centring steering

      Diese „selbstzentrierende Lenkung“ war eine Corgi-Innovation, die in nur wenige Modelle eingebaut wurde. Gerade einmal drei Modelle mit dieser Technik gibt es: Den oben beim Begriff „Jewelled headlights“ erwähnten Bentley, die erste Auflage des Mercedes 220 SE Coupé (No. 230) und ein Modell aus der Reihe der Corgi Majors, den knapp 20 cm langen Rennwagen-Transporter der → Écurie Écosse (No. 1126). Details zur Technik finden Sie auf der Seite über die Mercedes 220 SE Coupés. Im Deutschen habe ich dafür irgendwo einmal den Begriff Fingerdrucklenkung gelesen.
      (Eine – allerdings technisch anders umgesetzte – Lenkung gab es erst wieder im Cooper Maserati No. 159 im März 1969.)

 
Trans-o-Lite

      Corgi war ein Pionier bei der Verwendung von Lichtleitern.

      Im Krankenwagen (No. 437, erstmals im Katalog 1962) genügte eine Glühbirne, um sowohl das Licht auf dem Dach wie die vier Warnlichter an den Dachkanten leuchten zu lassen.

      Der Katalog 1963–1964 zeigte eine Aufstellung der Corgi-Innovationen der letzten Jahre. Der oben gezeigte, im Vorjahr vorgestellte Krankenwagen war hier natürlich aufgeführt.

      Interessant ist, dass eine in diesem Katalog gezeigte Neuheit überhaupt nicht als solche erwähnt wird: Ohne irgendeinen Hinweis auf die erste Einführung dieser Technik findet man in diesem Katalog die beiden ersten Modelle mit Trans-o-Lite-Beleuchtung.

      Viele Corgi-Fans würden wohl spontan den Buick Riviera (s. u.) als erstes Trans-o-Lite-Modell nennen, tatsächlich waren es aber diese beiden, eher unauffälligen Modelle – ein VW-Lieferwagen und ein Kleintransporter. Der VW (No. 441) war der erste, er erschien im Februar 1963; der Commer (No. 465) folgte im Juli. Grosse Verkaufserfolge erzielten beide Modelle nicht; 363 000 Exemplare des im Massstab 1:47 gehaltenen Toblerone-VW wurden bis 1967 verkauft, der Pick-Up (1:45) brachte es bis 1966 nur auf 217 000 Stück. (Schuld daran war vielleicht das im August 1963 erschienene Gift Set No. 24, das „Commer Construction Set“, das zwei Commer-Fahrgestelle mit vier verschiedenen Aufbauten enthielt, die beliebig kombiniert werden konnten. Eines der beiden Chassis hatte Trans-o-Lite; von diesem Set wurden 345 000 verkauft.)

      Im Katalog 1965 wurde dann der Buick Riviera (No. 245) prominent angekündigt als „another Corgi first“ – Trans-o-Lite gab es hier für vordere Scheinwerfer und Rücklichter, und erstmals wurde mit einer Schemazeichnung gezeigt, wie man sich das in der Praxis vorstellen musste.
      Auf der Seite über den Buick Riviera wird gezeigt, wie Trans-o-Lite in der Praxis aussieht.

      Grosse Verbreitung fand diese Technik nicht; ausser bei den drei gezeigten Modellen finden wir Trans-o-Lite noch bei dem schon im Oktober 1963 erschienenen Rover 2000 (No. 252 und später No. 322 in Rallye-Monte-Carlo-Version). Auch bei diesem Modell gab es die „Beleuchtung“ nur an den vorderen Scheinwerfern. Van Cleemput weist ausdrücklich darauf hin, dass dieses Modell nicht im Katalog 1963–1964 aufgeführt ist, man findet diesen Rover erst in der Ausgabe 1965. Ausserdem gab es noch Joe’s Diner Mobile Canteen (No. 471), einen Imbisswagen, bei dem das Schild über der Fahrerkabine beleuchtet wurde. Dieses Modell war nur etwa ein Jahr lang im Programm und wurde in gerade einmal 147 000 Exemplaren gebaut. (Es gibt eine heute sehr teure Variante für den belgischen Markt in der Ausführung als Pommes-frites-Verkaufswagen mit der Aufschrift „patates frites“.)


Literatur/Links:


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Erste Veröffentlichung am 12. April 2023, letzte Bearbeitung am 10. Mai 2024.


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